Betrüger agieren längst nicht nur über das Internet, auch beliebt ist die Abzocke per Telefon. Dabei lauern die Abzocker nicht nur darauf, den Angerufenen unter Vortäuschung falscher Tatsachen persönliche Daten und am Ende das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zu dieser Art von Anrufen ist eine Menge schauspielerisches Talent erforderlich. Viel einfach hingegen sind die sogenannten Ping-Anrufe.
Was ist ein Ping-Anruf?
Bei einem Ping-Anruf, auch Ping Call genannt, soll das Opfer unbedingt zurückrufen. Deshalb klingelt es bei solchen Anrufen auch nur ein einziges Mal, der Angerufene soll keine Chance haben an das Telefon zu gelangen. Es wird darauf gezielt, Neugier bei den Betroffenen zu wecken beziehungsweise auf deren Unachtsamkeit spekuliert, sodass sie unbedingt zurückrufen. Oftmals merkt man erst beim genauen Hinschauen, dass es sich um eine ausländische Nummer handelt. Wird zurückgerufen, schnappt die Falle zu. Derartige Rückrufe kosten richtig viel Geld. Oftmals werden die Anrufer hingehalten, indem lange Bandansagen laufen, dabei fallen für jede Minute horrende Kosten an. Die Nummern, die auf dem Display angezeigt werden, kommen nicht nur aus dem Ausland. Es werden auch Vorwahlen mit 0800, 0137 oder Ähnliches angezeigt. In der heutigen Zeit können die angezeigten Nummern so manipuliert werden, dass es schwer ist, solche Anrufe zu erkennen.
Wie kann man sich vor Lockanrufen schützen?
Am besten ruft man nur die Nummern zurück, die einem bekannt sind. Damit solche Anrufe erst gar nicht durchkommen, ist es ratsam, sie gleich bei den Netzbetreibern sperren zu lassen. Es sind übrigens nicht nur Festnetznummern betroffen, auch Handynummern werden fleißig von den Betrügern angerufen.
In die Kostenfalle getappt und nun?
Wer bei Rückruf eine Bandansage hört, sollte sofort auflegen, bevor die Kosten weiter wachsen. Zudem sollte der Fall unbedingt der Bundesnetzagentur gemeldet werden, sie kann dafür sorgen, dass solche Nummern gesperrt werden und es zu keinem Inkasso kommt. Auf der Internetseite der Bundesnetzagentur gibt es dazu ein Formular, außerdem ist dort eine Liste veröffentlicht, welche Nummern bereits gesperrt wurden. Zudem sollte man den Posten auf der Telefonrechnung bei seinem Netzanbieter widersprechen.
Sind Ping-Anrufe versichert?
Grundsätzlich ist dies ein Fall für die private Rechtsschutzversicherung. Die Versicherung trägt in der Regel die Kosten, damit Betroffene ihr Recht geltend machen können, da es sich bei diesen Anrufen eindeutig um Betrug handelt.